14.10.2024
125 Jahre WG Schuckert
Sicheres und soziales Wohnen seit 1896
Die Wohnungsgenossenschaft Schuckert feierte 2021 ihr 125-jähriges Bestehen. Gegründet 1896 als „Bauverein Schuckert‘scher Arbeiter,“ ist sie heute Nürnbergs größte und älteste Wohnungsgenossenschaft mit fast 4.000 Mitgliedern und rund 3.000 Wohneinheiten, überwiegend im Süden der Stadt.
Eine Genossenschaft mit sozialem Auftrag
In den Statuten von 1896 war der Zweck des Bauvereins klar formuliert: „Die wirtschaftliche Lage der Mitglieder durch günstige Wohnungen zu fördern und durch gesunde, geräumige Unterkünfte auch das Beste in gesundheitlicher Hinsicht zu bieten.“ Trotz schwieriger Bedingungen beim Start entwickelte sich die Genossenschaft zügig – nicht zuletzt durch die Unterstützung von Alexander Wacker, dem kaufmännischen Direktor der Schuckertwerke, der das Werk des Firmengründers Sigmund Schuckert weiterführte.
Erste Wohnhäuser und ästhetische Standards
Am 1. Mai 1899 konnten die ersten sechs Häuser mit insgesamt 48 Wohnungen in der Gugelstraße bezogen werden. Schon früh setzte die Genossenschaft nicht nur auf gesundes und erschwingliches Wohnen, sondern legte auch Wert auf eine attraktive Gestaltung der Fassaden – so sollte der Eindruck einer tristen Kolonie vermieden werden.
Herausforderungen in Kriegszeiten
Die beiden Weltkriege brachten die Genossenschaft an ihre Grenzen. 1945 waren von den ursprünglich 1.655 Wohnungen nur noch 150 unbeschädigt. Der Wiederaufbau begann langsam, unterstützt durch die Siemens-Schuckertwerke und den Einsatz der Mitglieder. Mit Geldern aus dem Marshallplan starteten 1949 große Bauprogramme, und der Wohnungsbestand stieg zügig an. Im Januar 1958 konnte die 2.000. Wohnung übergeben werden.
Modernisierung und technische Aufrüstung
In den 1960er- und 70er-Jahren verlagerten sich die Aktivitäten der Genossenschaft zunehmend auf die Modernisierung und Instandhaltung der Wohnungen. Mit der wachsenden Ausstattung der Haushalte mit Elektrogeräten wurden etwa die elektrischen Leitungen verstärkt und verbessert.
Verbesserung der Wohnqualität und Umgebung
Neben technischen Sanierungen engagierte sich die Genossenschaft auch für die Aufwertung des Wohnumfelds. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums 1996 wurden im Rahmen des „Südstadtentwicklungs“-Projekts die Hofanlagen zwischen Franklin-, Helmholtz-, Schuckert- und Voltastraße sowie im Hofdreieck Galvani-, Volta- und Siemensstraße erneuert. Auch die Umstellung auf Fernwärme und der Anbau von Alu-Vorbauten und Balkonen an historische Gebäude trugen zur Steigerung der Lebensqualität bei.
Neue Impulse für die Zukunft
Zum 125. Jubiläum setzte die Genossenschaft ein zukunftsweisendes Zeichen und investierte erneut in Wohnraum: In der Nähe des Südfriedhofs entstanden 38 moderne Wohnungen, vier gewerbliche Einheiten und eine Tiefgarage mit 50 Stellplätzen. Die Fertigstellung war für Herbst 2022 geplant.
Mit einer langen Tradition im sozialen Wohnungsbau und einem starken Engagement für moderne Lebensqualität blickt die WG Schuckert auf 125 Jahre zurück, in denen sie sichere und erschwingliche Wohnungen für ihre Mitglieder geschaffen hat – und setzt diesen Weg konsequent fort.